Kieferorthopädie für Kinder und Jugendliche

Ab welchem Alter ist eine Zahnspange sinnvoll?
Kurze Frühbehandlungen machen wir ab dem 5. Lebensjahr, vor allem bei Kreuzbissen. So kann eine spätere kieferorthopädische Therapie entweder umgangen oder verkürzt werden.
Hauptbehandlungen beginnen in der Regel, wenn die zweite Phase des Zahnwechsels beginnt (ab dem 9. Lebensjahr).
Funktionskieferorthopädie mit herausnehmbaren Zahnspangen nach ganzheitlichem Konzept


Hierzu zählen der Bionator nach Prof. Dr. Dr. Balters, der Funktionsregler nach Fränkel, der Twin Block; lose Zahnspangen, die wissenschaftlich gesichert bei Kindern und Jugendlichen das Wachstum der Kiefer einen kleinen „Schubs“ in die richtige Richtung geben können- vorausgesetzt, der Patient oder die Patientin trägt das Gerät auch fleißig. Durch diese schonende Art der Kieferorthopädie kann das Gesichtsprofil deutlich verbessert und die gesamte Körperhaltung positiv beeinflusst werden. Auch eventuell vorliegende Dysfunktionen (schädliche Angewohnheiten), zum Beispiel Zungenpressen oder Lippeneinlagerungen, können mit herausnehmbaren Zahnspangen, unterstützt durch Logopädie, gut therapiert werden. Während Ihr Kind eine herausnehmbare Zahnspange trägt, nutzen wir die Zeit, die Mundhygiene optimieren. Wenn dann alle bleibenden Zähne durchgebrochen sind und die Behandlungsziele der herausnehmbaren Zahnspange erreicht wurden, schließt sich in der Regel eine kurze Phase mit fester Zahnspange oder invisalign Schienen an, um die Zähne optimal zueinander auszurichten.
Gaumennahterweiterung (GNE)
Bei einer großen Diskrepanz zwischen Ober- und Unterkieferbreite (Dysgnathie) kann bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine Gaumennahterweiterung (GNE) eingesetzt werden, die den Oberkiefer deutlich skelettal verbreitern kann. Wir sprechen hier von echter Kieferorthopädie, da nicht das Ziel ist, einzelne Zähne zu verschieben, sondern orthopädische Kräfte zu applizieren, die auf den Oberkiefer wirken. Ein zu schmaler Oberkiefer führt oft zu zurückliegendem Kinn/ Unterkiefer oder Kreuzbissen, die wiederum zu bleibenden Gesichtsasymmetrien und Dysgnathien (Kieferfehlstellungen) führen können.
Die Gaumennahterweiterung wird fest eingesetzt (verankert auf Zähnen und/ oder Minischräubchen) und bleibt nach schnellem Erreichen der optimalen Breite des Kiefers (innerhalb einiger Wochen) ein halbes Jahr im Mund. Eine GNE ist eine feste Zahnspange, die sehr unauffällig ist, da sie hauptsächlich im Gaumen liegt. Ein weiterer Vorteil ist die verbesserte Nasenatmung nach der Behandlung, da auch der Nasenboden erweitert wird. Nach der Gaumennahterweiterung folgt im Rahmen der Frühbehandlung bei Kindern i.d.R. eine herausnehmbare Zahnspange, bei Jugendlichen und Erwachsenen werden danach eine festsitzende Zahnspange oder invisalign Schienen eingesetzt, damit die Verzahnung vom Kieferorthopäden optimal eingestellt werden kann.